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Pfälzer Kartoffelwaffeln (Pälzer Grumbeerwaffele)

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Heute gab es bei uns "Grumbeerwaffele".

Ein Gericht aus meiner Heimat, dem westpfälzer Bergland, auch Musikantenland genannt. Aber wirklich gebacken wurden diese Waffeln ursprünglich nur in ein paar Orten rund um das Kreisstädtchen Kusel.

Über die Jahre haben solche Leute wie ich die Kartoffelwaffeln mit in die "Welt" genommen. Okay, ich bin nur bis an die Nahe gekommen und liebe auch die Küche hier, ihr müsst mal "Spundekäs" probieren, aber das ist dann schon wieder Thema für den nächsten Rezeptpost.

Als ich das Bild auf facebook zeigte kamen gleich die Fragen nach dem Rezept und ich wollte den Post dazu verlinken, stellte aber fest, den habe ich nie geschrieben.

Somit bekommt ihr heute Bilder aus 2012 zu sehen als ich plante Euch am Rezept der Grumbeerwaffele Teil haben zu lassen.


Dies ist übrigens kein leichtes Mittagessen. In der Pfalz wird deftig gegessen und da die Leute arm waren in der Gegend sind die Zutaten einfach und für Großfamilien in großen Mengen zuzubereiten.

Ihr braucht für 4 Portionen:

100g Mehl
1/4 Würfel Hefe
1 Tasse lauwarme Milch
1 kg Kartoffeln
1 Stange Lauch
150g Speckwürfel
3 Eier
Salz
Pfeffer
Muskat



Die Kartoffeln müsst ihr fein reiben. 2012 haben wir das noch von Hand gemacht, heute erledigte das meine Küchenmaschine und zwar schneller als man schauen konnte.



Aus Mehl, Hefe und Milch einen Teig anrühren.
Dieser ist flüssig wie ein Rührteig, also nicht wundern.




Die Kartoffeln haben sicher schon ziemlich Wasser gezogen, das muss gut ausgedrückt werden.
Ich habe dafür ein extra Tuch, das beim waschen schon gar nicht mehr fleckenfrei wird.




Den Lauch schneidet ihr in kleine Stücke.
(Wenn mein Mann schneidet wie hier sind die dann etwas größer)


Dann den Teig, die Kartoffeln, den Lauch und den Speck vermengen.




Zum Schluss die Eier untermengen und mit den Gewürzen abschmecken.
Wenn ihr die Waffeln ohne Speck machen möchtet benötigt ihr ein bisschen mehr Salz, denn Kartoffeln benötigen immer viel Salz um gut zu schmecken.


Ich habe viele Muskatmühlen probiert, doch das beste Aroma zaubern diese alten Reiben die es immer noch zu kaufen gibt, aber die Fingerspitzen sind immer in Gefahr, also schön vorsichtig.



Das Waffeleisen muss richtig, richtig heiß sein und gut eingeölt werden da der Teig kein Fett enthält.




Waffeln goldbraun backen und warm genießen.

Dazu schmeckt Gulaschsuppe oder früher bei meiner Oma gab es immer "Hingelreissub", eine Hühnersuppe mit Reis aus einen selbst geschlachteten Hühnchen aus ihrem Garten.

Meine Oma ist heute übrigens schon 91 und in ihrer Küche hängen noch die Gußwaffeleisen mit denen sie die Waffeln auf dem Holzofen gebacken hat.

Bei mir gibts leider nur ein elektrisches Waffeleisen, aber das muss es zur Not eben auch tun.




Die Kartoffelwaffelrezepte sind auch von Ort zu Ort unterschiedlich und für mich sind "Grumbeerwaffele" ein deftiges Stückchen Heimat, das es vielleicht einmal im Jahr gibt und heute war es wieder mal so weit gewesen.

Guten Appetit


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